100% sicher, dass wieder ein Auslandshund adoptiert wird. Zwei der letzten Hunde waren auch von
„Hoffnungsspur“ und somit erübrigte sich die Frage, woher der nächste Hund kommen soll.
Da unsere Mütter je 250 km bzw. 500 km entfernt wohnen, musste es ein Hund sein, der kein Problem
mit Autofahren hat.
Auf unsere Anfrage für die Nola (jetzt Lotti), erhielten wir sofort Antwort. Gabor von der Swiss
Ranch, setzte sich mit dem Hund ins Auto und fuhr zum Einkaufen. Alles mit Video, das uns dann
zugeschickt wurden (hier nochmal vielen vielen Dank ).
Meine Worte zu Heike Hess: Wickel mir die Nola ein und bring sie mit!
Ein paar Wochen später holten wir sie in Kassel vom Transport ab. Allein diese Erfahrung ist schon
einzigartig.
Von da an verlief eigentlich alles problemlos. Dass sie am ersten und am dritten Tag das Laminat
garniert hat und einen Holzelefanten meiner Frau halb aufgefressen hat, ist halt so – kein Problem.
Geschirr anziehen und an der Leine laufen war die ersten Tage etwas umständlich, aber sie lernt so
schnell.
Gartenzaun auf 1,90m, oben nach innen geknickt, war eine meiner ersten Aufgaben, damit das
Känguru nicht aus dem Garten ausbrechen kann. Sie springt aus dem Stand problemlos ca. 1,20 m
hoch. Und was nutzt ein eigener Garten, wenn man den Hund nur an der Leine raus lassen kann?
Autofahren klappt super, einkaufen geht prima, abrufen klappt auch ganz gut und Grundkommandos
funktionieren. Und das nach nur 6,5 Wochen.
Sie hat einen ausgeprägten Jagdtrieb – also zur Zeit nur Sicherheitsgeschirr und Leine mit 2
Karabinerhaken.
Alleine bleiben war unsere größte Sorge. Aber das hat sich ganz schnell geklärt. Ich hab 'ne Kamera
hängen um sie im Blick zu haben und von unterwegs aus (Kraftfahrer) immer mal geschaut. Meine
Tochter geht als letzte gegen 7.30 Uhr aus dem Haus. Lotti schläft dann den ganzen Vormittag und
gegen 11.00 Uhr bin ich dann zu Hause. Funktioniert perfekt !
Unser voriger Hund war sehr ängstlich und ist anfangs bei jedem unbekannten Geräusch
zusammengezuckt und hat sich verkrochen. Staubsauger war für ihn die Hölle. Das interessiert die
Lotti alles nicht. Wenn da was direkt neben ihr runter fällt, schaut sie dich nur an und die Frage
„hättest du nicht was Essbares runter werfen können“ steht im Raum.
Zurückhaltend war sie nie. Aber jetzt seit ca 2 Wochen kommt sie immer mehr auf Kuschelkurs.
Schon mal 'ne Scheibe Bärchenwurst angefasst? Genau so ist Lottis Zunge 😊 .
Klar musste sie lernen das man im Haus nicht überall rumklettern darf und dass es Deko gibt, die
nicht zum fressen oder anknabbern dasteht. Wir haben fast nichts weggeräumt und es drauf
ankommen lassen. Bis auf ein Elefantenopfer und einen Elch mit Sand gefüllt (gab 'ne riesen
Schweinerei) waren keine weiteren Kollateralschäden zu verzeichnen.
Kleiderschrank hängen. Leider nicht hoch genug. Etwa 1/5 hatte sich die Lotti schon einverleibt bevor
wir uns wunderten warum sie so leise ist und wir nach ihr gesehen haben. Das waren insgesamt
keine 5 Minuten. Sicher macht man sich da erst mal Sorgen. Aber der Strassenhund-Magen hat es
gut vertragen.
Klar musste sie verstehen, dass man auf Laminat den Grip verliert und das meine Hühner auch hier
wohnen und kein Lebendfutter sind. Wobei wir an der Hühnersache noch ganz schön arbeiten
müssen. (Info: sie kommt da nicht ran. Kompletter Auslauf ist Waschbärsicher – also auch sicher für
kleine Lotti-Kängurus).
Letzte Woche war sie mit meiner Frau bei der Schwiegermutter und nächste Woche geht’s mit mir 3
Tage zu meiner Mutter.
Jetzt liegt sie gerade auf der Couch und schmollt, weil ich hier am tippen bin und sie nicht beachte.
Erfahrung hat und manchmal denkt, man kommt mit irgendeiner Sache nicht klar. Es gibt immer
Menschen, die das gleiche „Problem“ hatten und heute darüber lachen. Und fragen kostet nichts.