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Über Krankheiten
Die sogenannten "Reisekrankheiten" sind Krankheiten, die durch Zecken oder Mücken übertragen werden und in warmen Klimagebieten vorkommen. In Europa ist dies der Mittelmeerraum sowie östliche Länder wie Ungarn, Rumänien etc. sowie andere klimatisch begünstigte Gebiete. Nicht nur Hunde, die aus solchen Ländern kommen können von solchen Krankheiten betroffen sein sondern auch Hunde, die z.B bei Urlaubsreisen in diese Länder mitgenommen werden.
Da seit einiger Zeit diese Krankheiten aufgrund der klimatisch günstigen Bedingungen sogar in manchen Gebieten Deutschlands, der Schweiz und Holland auftreten, können sich auch heimische Hunde mit diesen Krankheiten infizieren.
Hier erhalten Sie eine Übersicht von Krankheiten zur Information:
Sie ist eine parasitäre Krankheit der Hunde. Sie kommt vor allen in Nord- und Mittelamerika vor, ist aber auch im Mittelmeerraum, vor allem in Italien, Griechenland, Südfrankreich und Portugal und auf den Kanarischen Inseln und den tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet.
In Ungarn ist diese Erkrankung stark auf dem Vormarsch.
Der Überträger sind verschiedene Stechmückenarten.
Erreger:
Die Erreger der Dirofilariose ist eine bestimmte Filarienart (Dirofiliaria immitis). Diese Parasiten entwickeln sich grundsätzlich über zwei Wirte: ein Teil des Entwicklungszyklus, vom Larvenstadium 1 bis 3 (Mikrofilarien) verläuft in der Stechmücke. Die Stechmücke überträgt beim Saugakt diese Mikrofilarien auf den Wirt. Nach Übertragung dieser Mikrofilarien auf den Hund erfolgt die Entwicklung zum Larvenstadium 4. Diese Larven wandern über die Muskulatur in die Blutgefäße ein und entwickeln sich innerhalb von 2 bis 3 Monaten zu erwachsenen Herzwürmern (Makrofilarien). Diese Herzwürmer sind sind ca. 1 mm dick, 20 bis 30 cm lang und siedeln sich vor allem in der rechten Herzhälfte, der großen Lungenarterie und den herznahen Abschnitten der Hohlvenen an. Teilweise werden auch andere Organe befallen. Etwa 6 Monate nach der Infektion bilden die Weibchen wiederum Mikrofilarien, die mit dem Blut in kleinere Blutgefäße gelangen und ggfs. von Mücken beim Saugakt wieder aufgenommen werden. Sie können bis zu drei Jahren in der Blutbahn zirkulieren.
Die Inkubationszeit kann Wochen, Monate und teilweise Jahre dauern. Ein Nachweis kann frühestens 6 Monate nach erfolgter Infektion erfolgen.
Krankheitsverlauf und Symptome:
Es gibt unauffällig verlaufende Infektionen.
Bei starker Infektion zeigen die Hunde mit der Entwicklung der reifen Würmer, also erst etwa 6 Monate nach der Infektion eine reduzierte Leistungsfähigkeit und ermüden rasch. Es entwickelt sich eine Rechtsherzinsuffizienz mit Überlastung und Erweiterung der rechten Herzseite mit Atemnot, Husten, Herzrasen, Leberstauung, Bauchwassersucht, Gewichtsverlust, Venenstauung und der Bildung von Ödemen (Wasser) vornehmlich in den Beinen.
Diagnose:
Die Mikrofilarien (Larven) können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Der Nachweis erfolgt entweder durch die mikroskopische Untersuchung von Kapillarblut oder durch den sog. Knott-Test. Die Nachweissicherheit beträgt aber nur etwa 75 %.
Die Makrofilarien (adulten Herzwürmer) können über einen Antigen-Nachweis im Serum (ELISA-Test) nachgewiesen werden. Der Nachweis ist allerdings erst 6 Monate nach der Infektion möglich.
Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit ist in erster Linie der Ultraschall des Herzens bei einem Kardiologen und die Röntgenuntersuchung.
Therapie:
Mittlerweile gibt es recht gute und auch kostengünstige Therapien, die sich mittlerweile durchgesetzt haben.
Wir informieren und beraten Sie gerne.
Unbehandelt kann diese Krankheit beim Hund tödlich verlaufen. Die operative Entfernung der Herzwürmer ist ebenfalls risikobehaftet und nur in spezialisierten Kliniken möglich.
Überträger: Braune Hundezecke oder Auwaldzecke.
Als Lebensraum bevorzugt die Auwaldzecke feuchte Gebiete wie Auwälder und Moore sowie Laubwälder. Auwaldzecken benötigen eine Sommertemperatur von 20-22 Grad und Niederschlagsmengen von 400 - 1000 mm. Die Zecken sind kältetolerant und überstehen auch harte Winter.
Ursprünglich in Ungarn, Österreich und Norditalien zu finden, hat sich das Verbreitungsgebiet der Auwaldzecke seit den 1970er Jahren stark nach Norden ausgedehnt. In Deutschland wurde die erste natürliche Population 1973 am Oberrhein beschrieben. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland freilebende Populationen.
Der Überträger ist die braune Hundezecke und die Auwaldzecke. Die Übertragung erfolgt über den Speichel der infizierten Zecke bei deren Biss. Von den bekannten Babesiose-Erregern beim Hund ist keine Übertragung auf den Menschen bekannt.
Die Babesiose wird durch den Erreger Babesia canis ausgelöst. Die sogenannten Babesien sind kleine einzellige Parasiten, die sich in den roten Blutkörperchen vermehren und diese zerstören. Relativ häufig kommt es zu einer Doppelinfektion mit Ehrlichose. Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage bis 3 Wochen.
Krankheitsverlauf und Symptome:
Der Verlauf kann sehr individuell sein. Er kann akut, schleichend oder chronisch sein. Die typischen Symptome können ganz oder teilweise fehlen.
Ein akuter Verlauf kann gekennzeichnet sein von schlechtem Allgemeinbefinden, hohem Fieber (bis 42 Grad Celsius), Mattigkeit, Schwäche, Apathie, blasse oder gelbliche Schleimhäute, rot- oder grünbraun gefärbter Urin, Milzvergrößerung, Blutarmut und Nierenversagen. Besonders bei jungen Hunden mit massiver Infektion kann es aufgrund von auftretenden Gerinnungsstörungen zu einem perakuten Verlauf kommen, d.h. zu einem schnellen und plötzlichen Tod.
Bei einem chronischen Verlauf stellen wechselndes Fieber und Verlust der Kondition die Hauptsymptome dar.
Es gibt aber auch viele Hunde, die sich mit Babesien infiziert haben, also einen positiven Blutbefund haben und niemals Krankheitssymptome zeigen.
Diagnose:
Die Erreger können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden.
Behandlung:
Die Behandlung erfolgt entweder durch 2 Injektionen im Abstand von 2 Wochen oder durch Gabe antibiotischer Tabletten, in der Regel über 3 Wochen. Die Heilungschancen sind in der Regel sehr gut. Nur bei schwer erkrankten Junghunden kann es zu Komplikationen kommen.
Überträger ist auch hier die braune Hundezecke. Die Übertragung erfolgt durch den Speichel des Bisses der infizierten Zecke. Innerhalb von 48 Stunden gelangt es in das Blut des Hundes. Die direkte Ansteckung von Hund zu Hund oder Hund zu Mensch spielt mit aller Wahrscheinlichkeit keine Rolle.
Der Erreger der Ehrlichiose beim Hund ist Ehrlichia canis. Bei den sogenannten Ehrlichien handelt es sich um ein Bakterium, das sich in den weißen Blutzellen festsetzt. Mit diesen wandert es in die Leber, Milz und zu den Lymphknoten, um sich dort zu vermehren. Relativ häufig kommt es zu einer Mehrfachinfektion mit Babesiose und Leishmaniose.
Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage bis 3 Wochen.
Krankheitsverlauf und Symptome:
Man unterscheidet 3 Krankheitsphasen:
Die akute Phase beginnt ca. 1-3 Wochen nach der Infektion und dauert ca. 2-3 Wochen an. Sie verläuft häufig unbemerkt und führt meistens nur bei Mehrfachinfektion mit Babesien und/oder Leishmaniose zu einem schweren Krankheitsverlauf. Die Symptome sind Apathie, Fressunlust oder Futterverweigerung, Nasenbluten, punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten, seltener sind blasse Schleimhäute und neurologische Symptome wie Krampfanfälle oder Lähmungserscheinungen.
Die 2. Phase der Erkrankung ist die subklinische Phase (leicht verlaufende Phase), in der der man dem betroffenen Hund nichts mehr anmerkt. Die subklinische Phase kann Monate bis Jahre dauern. Je nach Zustand des Immunsystems und Schwere der Erkrankung kommt es zu einer Spontanheilung oder zur chronischen Erkrankung.
Die chronische Phase zeichnet sich durch Abmagerung , erhöhte Blutungsneigung mit Nasenbluten und punktförmigen Blutungen der Schleimhäute aus. Seltener sind blutiger Kot und Ödeme an den Gliedmaßen.
Diagnose:
Die Erreger können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Allerdings ist der Nachweis erst ab dem 20. Tag der Infektion möglich.
Therapie:
Die Behandlung erfolgt durch ein Antibiotikum für 3-4 Wochen. Bei einer Co-Infektion mit Babesiose oder Leishmaniose müssen diese mitbehandelt werden. Bei ausreichend langer Therapie haben die Hunde eine sehr gute Chance auf vollständige Heilung. Ist das Knochenmark bereits befallen, ist eine Prognose ungewiss bis schlecht.
Hierbei handelt es sich um eine weltweit bei Mensch und Tier vorkommende Infektionserkrankung, die durch obligat intrazelluläre protozoische Parasiten der Gattung Leishmania hervorgerufen werden. Ihr Verbreitungsgebiet sind die Tropen, insbesondere Peru, Kolumbien und das östliche Afrika, aber auch der Mittelmeerraum und Asien.
In den letzten 20 Jahren treten die Sandmücken, die die Leishmaniose übertragen, durch den Klimawandel zunehmend auch in Deutschland auf. Es gibt in Deutschland verstärkt Fälle von Leishmaniose bei Tieren und vereinzelt auch bei Menschen, welche Deutschland nie verlassen haben. Überträger ist die sogenannte Sand- oder Schmetterlingsmücke.
Die Mücke überträgt beim Saugen die Erreger auf den Hund. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund oder Hund zu Mensch durch Schmierinfektion mit erregerhaltigem Sekret von einer offenen Wunde in die andere ist theoretisch möglich, jedoch unwahrscheinlich.
Die Erreger der Leishmaniose sind die sogenannten Leishmanien. Es handelt sich hierbei um Einzeller(Protozoen), die sich beim Hund in den Zellen von Leber, Milz und Knochenmark in den weißen Blutkörperchen, die für den körpereigene Schutz zuständig sind, befinden und dadurch das Immunsystem schädigen.
Die Inkubationszeit beträgt 2 Monate bis mehrere Jahre.
Symptome:
Stumme Infektionen, d.h. Infektionen ohne dass die Hunde erkranken, sind sehr häufig.
Man unterscheidet die viszerale und die kutane Form der Leishmaniose.
Die viszerale Form befällt innere Organe durch Entzündung, in erster Linie Nieren, Leber, Milz, Darm, Knochen, Gelenke, Nerven und Muskeln. Als Symptome stehen Mattigkeit, Fieberschübe und Durchfälle im Vordergrund. Diese Form der Leishmaniose führt ohne Behandlung innerhalb eines Jahres zum Tod.
Die kutane Leishmaniose (Hautform) zeigt sich in symmetrischen Haarverlust und Schuppenbildung, haarlosen Stellen, am Nasenrücken, den Ohrspitzen und um die Augen (Brillenbildung), Hautgeschwüre über Knochenvorsprüngen an Schwanzspitze und Ohren, Knötchenbildung in der Haut, Pustelbildung, übermäßige Hautverhornung und/oder Krallenverkrümmung. Zusätzlich kann übermäßiges Krallenwachstum durch ein entzündetes Krallenbett auftreten. Bei längerer Erkrankung können sich die Hautveränderungen auf den gesamtem Körper und die Pfoten ausbreiten.
Diagnose:
Die Erreger können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Ein direkter Nachweis der Leishmanien kann mittels zytologischer oder histologischer Untersuchung erfolgen, bei welchen Zellen des Knochenmarks, der Lymphknoten oder der Haut mikroskopisch untersucht werden. Als weitere Untersuchung bietet sich als gentechnische Methode die PCR an, welche bei Proben aus dem Knochenmark eine Sensitivität und Spezitifität von fast 100 % aufweist.
Therapie:
Die Behandlung erfolgt durch Gabe von Tabletten, bei schweren Fällen zusätzlich Antibiotikum-Infusionen. Dauer und Intensität der Behandlung muss individuell erfolgen und geht in der Regel über einige Wochen oder Monate. Unter Umständen ist eine Langzeitmedikation nötig, jedoch gibt es auch Spontanheilungen.
Die Lyme-Borreliose des Hundes ist die häufigste durch Zeckenstiche übertragene Krankheit bei Hunden. Sie werden durch verschiedene Zeckenarten übertragen. In Deutschland vor allem durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus). Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung mit Vorkommen in den USA, diversen Ländern West- und Osteuropas sowie Asiens und vermutlich Australiens. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch verschiedene zum Borrelia burgdorfer/Komplex gehörende Bakterienarten.
Der Anteil der durchseuchten Zecken schwankt zwischen 5 und 35 %.
Überträger:
Zecken der Gattung Ixodes spp.
Symptome:
Im Falle klinischer Erscheinungen sind diese bei der Borreliose des Hundes häufig durch Fieberschübe, Gelenkschmerzen und -entzündungen, Muskelschmerzen sowie lähmenden Vorder- und Hinterläufen, Lustlosigkeit, Lymphknotenschwellungen und Abgeschlagenheit gekennzeichnet.
Auslöser der Erkrankung sind gramnegative Bakterien der Gattung Anaplasma. Beim Hund im Besonderen Anaplasma phagocytophilium und Anaplasma platys.
Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch Fieber, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Milzvergrößerung, Durchfall und möglicherweise Lahmheit und zentralnervösen Veränderungen.
Die Hepatozoonose ist eine durch parasitäre Einzeller der Gattung Hepatozoon hervorgerufene Krankheit bei Hunden.
In Europa, Afrika und Asien wird die Hepatozoonose vor allem durch Hepatozoon canis hervorgerufen. Der Erreger kommt in Südeuropa, Afrika und Asien vor, so dass die Hepatozoonose in Mitteleuropa vor allem eine "Reisekrankheit" ist. In den Sommermonaten kann die Braune Hundezecke aber auch in Mitteleuropa vorkommen, in beheizten Räumen auch ganzjährig.
Der Erreger wird oral durch Fressen, Verschlucken oder Zerbeißen der Zecke übertragen. Empfänglich sind vor allem Hunde. Hepatozoen befallen die weißen Blutkörperchen, insbesondere die eosinophilen Granulozyten und Monozyten sowie Endothelzellen der Milz, Leber, Muskulatur, Lunge und des Knochenmarks. In Geweben verursacht die Infektion eine eitrig-granulomatöse Entzündung. Durch Bildung von Immunkomplexen kann eine Glomerulonephritis oder Amyloidose entstehen.
Die Inkubationszeit beträgt zwei bis vier Wochen.
Symptome:
Sie verläuft unspezifisch mit Fieber, Gewichtsverlust, Lymphknotenschwellungen, steifer Gang, Muskelschwund und Schmerzen in der Lendenregion. Gelegentlich treten blutige Durchfälle auf. Die Schleimhäute können aufgrund einer Anämie blass erscheinen.
Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, die Erkrankung ist mit Antiprotozoika jedoch unter Kontrolle zu bringen. Die wirksamste Vorbeugung ist der Schutz vor Zecken, über deren orale Aufnahme die Infektion erfolgt.
Diagnose:
Im Blutbild zeigt sich eine Neutrophilie mit Linksverschiebung. Die Zahl der roten Blutkörperchen nimmt ab. Die Aktivität der alkalischen Phosphatase ist erhöht. Die Gamonten lassen sich im Blutausstrich mittels Giemsa-Färbung nachweisen. Ein histologischer Nachweis der Schizonten kann anhand von Bioptaten erfolgen. Der indirekte Nachweis über Antikörper mittels Immunhistochemie (IFAT) ist in Deutschland seit 2008 verfügbar.
Therapie:
Eine vollständige Eliminierung des Erregers ist nicht möglich. Eine klinische Heilung kann mit einer Kombination aus Imidocarb und Doxycyclin oder mit Trimethoprim und Sulfonamiden erreicht werden. Eine Prophylaxe ist vor allem durch Verhinderung eines Zeckenbefalls möglich.
Giardien sind eine Gattung von mikroskopisch kleinen Dünndarm-Parasiten. Sie werden, ähnlich wie Kokzidien, traditionell zu den Protozoen gezählt, d. h. sie sind heterotrophe Einzeller. Sie kommen weltweit bei einer Vielzahl von Säugetieren aber auch bei Amphibien, Reptilien und Vögeln vor. Für den Menschen stellen sie als Zoonoseerreger eine Gefahr dar. Giardien werden immer über einen fäkal-oralen Infektionsweg übertragen. Infizierte Tiere oder Menschen scheiden Giardien als Zysten mit dem Stuhl aus. Infektionen entstehen, wenn Giardien aus dem Stuhl (fäkal) mit dem Mund (oral) aufgenommen werden.
Die Darmparasiten haben eine birnenförmige Gestalt mit zwei typischen Kernen, die den Anschein eines Augenpaares haben. Zur Fortbewegung nutzen Giardien ihre Geißeln. Mit Hilfe ihrer Bauchhaftscheibe sind die Durchfallerreger in der Lage, sich an der Darmwand des Wirtes festzusetzen. Dort vermehren sie sich dann millionenfach auf der Oberfläche der Darmschleimhaut.
Um andere Lebewesen (auch Menschen) zu befallen, umgeben sich jeweils zwei Giardien mit einer schützenden Hülle und lassen sich über den Kot ausscheiden. Durch die Hülle sind sie tage- bis wochenlang geschützt, bevor sie vom neuen Wirt über verschmutztes Wasser oder Nahrungsmittel aufgenommen werden. Die infektiösen Parasiten bleiben in feuchten Böden bis zu sieben Wochen infektiös, in kühlem Wasser (4 Grad Celsius) bis zu drei Monaten, wobei sie unter optimalen Bedingungen sogar mehrere Monate lebensfähig bleiben können.
Viele Menschen und Tiere beherbergen Giardien im Darm ohne sich krank zu fühlen. Trotzdem scheiden sie den Parasiten mit ihrem Stuhl aus. Andere befallene Individuen leiden an Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Giardien sind auch in Deutschland selbst an der Tagesordnung.
Milben sind eine Unterklasse der Spinnentiere im Stamm der Gliederfüßer. Mit etwa 50.000 bekannten Arten in 546 Familien sind sie die artenreichste Gruppe der Spinnentiere.
Während Spinnen ausschließlich räuberisch leben und alle im Großen und Ganzen einen ähnlichen Körperbau haben unterscheiden sich Milben aufgrund ihrer verschiedenen Lebensweisen untereinander viel stärker. Die kleinsten Milben sind nur etwa 0,1 mm groß. Die größten sind Zecken, bei denen die Weibchen im vollgesogenen Zustand bis zu 3 cm groß sein können. Wie auch Webspinnen haben sie acht Beine, obwohl sie im Larvenstadium oft nur sechs Beine besitzen. Da Milben absolut betrachtet nicht besonders schnell sind, benutzen etliche von ihnen andere Tiere wie beispielsweise Insekten als Transportmittel, um größere Entfernungen zu überwinden. Dabei saugen einige Milben während des Ritts die Körpersäfte ihres Wirts.
Erkrankungen durch Milben werden als Acariose bezeichnet.
Haarbalgmilben (Gattung Demodex) leben in den Haarbälgen von Säugetieren. Demodex canis lebt in der Haut vieler Hunde, jedoch nur bei Hunden mit einer Schwächung des Immunsystems kommt es durch sie zu einer typischen Hauterkrankung.
Gurkenkernbandwurm:
Der Gurkenkernbandwurm (Dipylidum caninum) ist der häufigste Bandwurm des Hundes. Der ausgewachsene Wurm lebt im Verdauungstrakt und ernährt sich vom Nahrungsbrei des Vierbeiners. Dort spaltet er auch seine Bandwurmglieder ab, die den Darm als bewegliche kleine Segmente verlassen und die Wurmeier enthalten. Ein Befall des Hundes verläuft weitgehend symptomlos. Bei ausreichender Ernährung der Hunde wird eine geringe Anzahl von Bandwürmern von ihren Wirten toleriert, ohne dass es zu Krankheitssymptomen kommt. Erst der massive Befall führt zu Mangelversorgung und Verdauungsproblemen.
Die Bandwurmlarven siedeln sich im Darm von Flöhen, wie dem Katzenfloh sowie in Haarlingen, die allerdings seltener vorkommen. Verschluckt der Hund bei der Fellpflege die infizierten Parasiten, können sich die Wurmlarven im Darm befreien und an der Darmwand festsetzen. Daher gilt die Regel, dass eine effektive Flohbekämpfung gleichzeitig auch meist vor dem Befall mit Gurkenkernbandwürmern schützt. Umgekehrt kann von einem Gurkenkernbandwurmbefall auch auf die Anwesenheit von Flöhen bzw. Haarlingen in der Umgebung des Hundes ausgegangen werden.
Vorkommen:
Wie seine Flohüberträger kommt der Gurkenkernbandwurm oder die zahlreichen Mitglieder der Taenia-Familie weltweit vor. Dagegen ist der Kleine Fuchsbandwurm auf Mitteleuropa beschränkt. Da der Flohbefall in der zweiten Jahreshälfte meist stärker ist, wird auch die Gefahr einer Bandwurminfektion in diesem Zeitraum größer sein.
Symptome:
Massiver Wurmbefall verursacht Verdauungsbeschwerden und Mangelversorgung der Hunde, die sich in vermindertem Leistungsvermögen, Lethargie, Anfälligkeit für Krankheiten, aber auch durch glanzloses, struppiges Fell äußern kann. Verstopfungen und Darmverschluss können auftreten. Wenn die mobilen Wurmsegmente den Darm verlassen, kann es im Analbereich zu starken Juckreiz kommen, was zum sogenannten "Schlittenfahren" führen kann, welches aber auch bei Erkrankung der Analbeutel auftritt.
Infektionen mit dem Kleinen Fuchsbandwurm können beim Menschen zu lebensgefährlichen alveolären Echinokokkose führen, während Taenia-Bandwurminfektionen weniger schwerwiegende Symptome aufweisen.
Hakenwurm:
Hakenwürmer beißen sich in der Darmschleimhaut ihrer Wirte fest und ernähren sich vom Blut der Hunde. Der Blutverlust kann beträchtlich sein, denn ein einziges Hakenwurmweibchen kann pro Tag bis zu 0,5 Milliliter Blut aufnehmen. Charakteristisch für Hakenwürmer ist der Infektionsweg über die Haut des Wirtes. Aber auch das Verschlucken einer Larve kann zur Besiedlung des Hundedarms führen.
Vorkommen:
Hakenwürmer kommen in Mittel- und Südeuropa vor. Eine Studie bei Tierärzten in Deutschland hat herausgefunden, das bei 8,6 % aller untersuchten Hunde Hakenwürmer vorkamen.
Symptome:
Geringe Befallsraten an Hakenwürmern werden ohne Krankheitsanzeichen des Hundes toleriert, erst bei massivem Befall kann es zu schweren Schädigungen kommen. Dazu zählt vor allem der Blutverlust, der zum Tod des Tieres führen kann. Der Hakenwurmbefall wird durch Blut im Kot oder durch eine Dunkelfärbung der Exkremente deutlich. Daneben können Hakenwurmlarven, die über die Haut (meist an den Pfoten) in den Hund eindringen, Hautentzündungen und Gewebeschäden verursachen.
Peitschenwurm:
Der Peitschenwurm (Trichuris vulpis) kommt bei Hunden aller Altersklassen vor und hat bei massivem Befall Blutverlust und Verdauungsstörungen zur Folge. Peitschenwürmer benötigen einen Zwischenwirt und können daher den bereits infizierten Hund bei unzureichender Hygiene erneut befallen.
Vorkommen:
Peitschenwürmer sind in unseren Breitengraden eher selten anzutreffen, da ihre Eier wärmere Klimabedingungen benötigen. Sie können den Hund aber im Rahmen einer Urlaubsreise nach Südeuropa befallen.
Symptome:
Ein geringer Befall mit Peitschenwürmern bleibt meist symptomlos. Erst bei einer großer Anzahl von Würmern treten Blut oder kleine Darmfetzen im Kot auf, der dünnflüssig wird. Blutarmut, Auszehrung und Abgeschlagenheit sind die Folge. Größere Blutverluste sind aber selten.
Spulwurm:
Ein Befall durch Spulwürmer (Toxocara canis) beginnt durch das Verschlucken der infektiösen Wurmlarven. Während eine geringe Anzahl von Würmern beim erwachsenen Hund meist keine Symptome verursachen, kann massiver Befall das Tier schädigen. Vor allem Welpen sind durch Wurmbefall gefährdet, Spulwürmer können bereits den ungeborenen Nachwuchs im Mutterleib infizieren.
Vorkommen:
Spulwürmer kommt weltweit vor. Aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit von Eiern und Larven müssen heutzutage viele Parks und Spielplätze als wurmverseucht angesehen werden. Ohne regelmäßige Desinfektion sind öffentliche Hundeklos kaum wurmfrei zu halten.
Symptome:
Die Schäden, die Spulwürmer bei ihren Wirten verursachen, sind vielfältig und richten sich nach dem Ausmaß des Befalls und dem Larvenstadium des Spulwurms. Die Anwesenheit im Darm kann zu einer Mangelversorgung des Hundes mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Vitalstoffen führen und in der Folge zu vermindertem Leistungsvermögen, Apathie , Anfälligkeit für Krankheiten aber auch glanzloses, struppiges Fell. Der massive Befall führt zu Verstopfung, Blut im Kot und Blutarmut des Hundes sind die Folge. Spulwurmlarven, die durch den Köper wandern, können Organe wie etwa Nieren, Leber und Lungen (Symptome: Husten, Rachitis) schädigen oder zu Sehstörungen führen, wenn sie sich in den Augen einnisten.
Fadenwurm:
Erreger ist der Rundwurm (Dirofilaria repens). Er gehört zu Familie der Dirofilarien und ist damit ein naher Verwandter des Herzwurms. Ähnlich wie dieser wird auch die Larve von Dirofilaria repens durch den Stich einer Mücke übertragen. Allerdings erfolgt die Entwicklung zum ausgewachsenen Wurm in den meisten Fällen subkutan (unter der Haut), so dass die erwachsenen Würmer als Erhebungen sicht- und fühlbar sind.
Die Larve von Dirofilaria repens wird durch den Stich bestimmter Mückenarten übertragen. Wie andere Mücken auch, können diese Stechmücken die Wurmlarven nur nach dem Stich eines infizierten Organismus auf ein neues Opfer übertragen.
Vorkommen:
Dirofilaria repens ist in Süd- und Osteuropa heimisch. Hierzu zählen die Mittelmeerländer wie etwas Spanien, Südfrankreich, Italien und Griechenland aber auch Portugal und die osteuropäischen Länder des Balkans wie Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien. Außerhalb Europas sind diese Infektionen in Asien (etwa im mittleren Osten) und Afrika verbreitet.
Symptome:
Erkrankungen sind in der Regel für den Hund nicht gefährlich. Nach einer längeren symptomfreien Zeit, währenddessen sich die Wurmlarve in den ausgewachsenen Wurm verwandelt, treten kleine, schmerzlose und verschiebbare Erhebungen auf. Diese können Aussehen und Lage verändern, da sich die Würmer im subkutanen Gewebe bewegen können.
Generell sind Gurkenkernbandwurm, Peitschenwurm, Hakenwurm, Spulwurm und der Fadenwurm durch moderne Wurmmittel einfach und effektiv zu entfernen. Werden diese Mittel im Rahmen der regelmäßigen Entwurmung verabreicht, könne neue eingedrungene Würmer und Larven rechtzeitig bekämpft werden. Die fachgerechte Entwurmung von Welpen sollte mit dem Tierarzt explizit abgesprochen werden.
Speiseröhrenwurm:
Der Speiseröhrenwurm (Spirocerca lupi) kommt weltweit vor, ist aber hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Vor allem in beliebten Reiseregionen wie dem Mittelmeer, Südafrika, Brasilien, Israel, Argentinien, Indien, den USA oder Ferieninseln wie La Réunion im indischen Ozean ist der Parasit zu finden.
Symptome:
Im Rahmen einer Infektion mit dem Speiseröhrenwurm kann es zu einer Ausbildung unterschiedlicher Symptome kommen. Diese werden entweder durch den Wurmknoten, in denen sich die ausgewachsenen Würmer zusammenballen oder aber durch die Wanderung der Larven durch den Körper verursacht:
Als Folge der Larvenwanderung kann es zu blutigen Verletzungen der Aorta und zu Aneurysmen kommen.
Die Wurmknoten können - je nach Lage und Größe - Erbrechen, Abmagerung, Verdauungsstörungen und Atemnot verursachen.
Auch die Bildung von Tumorzellen in verschiedenen Organen wird mit den Wurmknoten in Zusammenhang gebracht.
Behandlung:
Sind die Wurmknoten ungünstig gelegen oder wachsen besonders stark (sie können bis zu Tennisballgröße erreichen), kann eine chirurgische Entfernung sinnvoll sein. Das ist z.B. dann der Fall wenn infizierte Hunde unter Atemnot leiden. Moderene Präparate zur Entwurmung haben sich bei der Behandlung von Spirocerca lupi als ausgesprochen wirksam erweisen. Kotuntersuchungen, mit deren Hilfe sich Wurmeier im Stuhl des Hundes nachweisen lassen, sind bei Infektionen mit Speiseröhrenwürmern nicht immer verläßlich. Das liegt daran, daß zwischen der Aufnahme von Wurmlarven und der Eiablage mehrere Monate vergehen können. Zum anderen geben geschlechtsreife Weibchen Eier lediglich phasenweise, nicht aber kontinuierlich ab. Eine negative Kotuntersuchung gibt demnach keine 100 % Gewissheit darüber, ob eine Infektion vorliegt oder nicht.
Orientalischer Augenwurm:
Seinen Ursprung hat der Parasit in Asien. Über Fruchtfliegen nehmen die Larven des Augenwurms den Weg in den Körper. Eine Übertragung ist vor allem in den Monaten Mai bis Oktober wahrscheinlich. Im Auge selbst versorgen sich die Würmer über die Tränenflüssigkeit.
Lungenwurm:
Die Lungenwümrer Angiostrongylus vasorum und Crenosoma vulpis kommen in vielen Regionen der Welt vor und scheinen nach neueren Studien auch in Deutschland heimisch zu sei. Während die Infektion mit Angiostrongylus vasorum sehr ernste bis tödliche Verläufe nehmen kann, führt der Befall mit Crenosoma vulpis meist zu einem chronischen Husten. Bei behandlungsresistenten Atemwegserkrankungen des Hundes sollte immer auch an eine Lungenwurminfektion gedacht werden.
Vorkommen:
Angistrongylus vasorum kommt in vielen Ländern Europas, Afrikas, Nord- und Südamerikas sowie vereinzelt in den asiatischen Teilen der früheren Sowjetunion vor und befällt vor allem Fleischfresser wie Füchse, Hunde, Wölfe und Dachse. Crenosoma vulpis ist in Teilen Europas, Nordamerikas und Asiens bei Füchsen, Marderhunden, Wölfen und Hunden gefunden worden.
Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, daß in Europa länderverschieden etwa 40 % der Rotfüchse mit Lungenwürmern infiziert sind. In Südengland sind Lungenwurminfektionen in 16 % der Fälle die Ursache für Atemwegserkrankungen bei Hunden. In Deutschland sind 7,4 bis 6 % aller untersuchten Hunde infiziert.
Symptome:
Eine Infektion mit dem Lungenwurm ist eine gefährliche Krankheit, die unbehandelt sogar tödlich für den Hund ausgehen kann. Folgende Symptome können Anzeichen für eine Lungenwurminfektion sein: Husten, Nasenbluten sowie blaue Flecken oder auch Verhaltensauffälligkeiten, wenn das zentrale Nervensystem angegriffen ist.
Die an Angiostrogylose erkrankten Hunde sind im Durchschnitt relativ jung - meist zwischen ein und zwei Jahren, obwohl Infektionen in allen Altersstufen vorkommen können. Befallene Tiere zeigen häufig Symptome wie Husten, Atemnot und Belastungsschwäche, die sich im Verlauf der Erkrankung verschlimmern und bei fehlender Therapie zum Tode führen können. Bei rund einem Drittel der betroffenen Hunde treten allerdings nicht die typischen Atemwegsprobleme auf sondern z.B. Nasenbluten oder Bluthusten. Auch zum Teil schwere zentralnervöse Störungen werden gelegentlich beobachtet. Weitere unspezifische Symptome sind Augenentzündungen, Durchfall, Abmagerung, Erbrechen oder Bauchschmerzen.
Auch von der Crenosomose des Hundes sind vorwiegend junge Tiere bis zu zwei Jahren betroffen. Die Infektionen führt zu Entzündungen der Atemwege und Bronchien, die sich klinisch in chronischem Husten und Fieber zeigen können. Die Crenosomose des Hundes kann unter Umständen als allergische Atemwegserkrankung fehldiagnostiziert werden.
Behandlung:
Eine Lungenwurminfektion ist in jedem Fall eine ernstzunehmende Erkrankung, die ohne entsprechende Entwurmung für den Hund tödlich enden kann. Es ist unbedingt erforderlich einen Tierarzt aufzusuchen, wenn beim Tier der Verdacht auf einen Befall besteht.
Der Tierarzt kann eine Infektion z.B. über den Nachweis der Larven im Kot feststellen und wird dem betroffenen Hund ein geeignetes Medikament zur Entwurmung verabreichen. Die Entwurmung kann heutzutage neben der Gabe von Tabletten vor allem durch die Anwendung von Spot-on-Präparaten erfolgen.
Lungenwürmer kommen in bestimmten Gebieten Deutschlands gehäuft vor. So wurden Infektionen in bestimmten Regionen Nordrhein-Westfalens, Baden-Württembergs, des Saarlandes aber auch Bayerns und Berlins häufiger nachgewiesen als in anderen Landesteilen. In diesen Regionen, sogenannte endemische Gebiete, bezeichnete Gebiete kann eine vorbeugende Behandlung gegen Lungenwürmer ratsam sein.
Mittlerweile haben wir uns durch spezielle Seminare zu diesen Themen entsprechend weiter gebildet und beantworten gerne Ihre Fragen. Wir sind ebenfalls Mitglied bei Parasitus Ex e.V. und nehmen auch dort an angebotenen Weiterbildung teil.